J. Püchner Spezial-Holzblasinstrumentebau GmbH

Gründung und Aufbau

Gründer Vinzenz Püchner, geboren 1870 im böhmischen Graslitz, erlernte den Holzblasinstrumentebau bei "Vinzenz Kohlert's Söhne", einer 1840 gegründeten Firma, die alle Holzblasinstrumente vom Piccolo bis zum Kontrafagott herstellte. Nach seinen Wanderjahren kehrte Vinzenz Püchner in die erzgebirgische Heimat zurück und machte sich schließlich mit der Fertigung von Oboen, Klarinetten, Fagotten und Flöten selbstständig.

Der älteste Sohn Josef ergriff den Beruf des Vaters, absolvierte seine Lehre in der väterlichen Werkstatt und besuchte die Fachschule für Instrumentenbau, die er mit der Meisterprüfung abschloss.

Walter Püchner, Vertreter der dritten Generation, begann 1944 seine Lehre als Holz­blas­instrumenten­macher. Auch während des Krieges stellte man weiter­hin Instrumente her, die haupt­sächlich für den Export bestimmt waren, teilweise wurde die Produktion aber auch auf Rüstungs­aufträge für den Flug­zeug­bau umgestellt.

1945 wurde Firma Püchner gemäß dem sogenannten „Benesch­dekret“ enteignet und stand bis 1947 unter National­verwaltung. Nach der Aussiedlung aus der Tschechoslowakei 1948 ließ man sich schließlich im hessischen Nau­heim nieder, wo schon andere Gras­litzer Instrumenten­macher einen neuen Stand­ort gefunden hatten.

1955 wurde dann eine richtige Werk­statt mit Wohnteil in der Beethoven­straße fertigg­estellt.Nach und nach baute man neue Kunden­kontakte auf. Fach­lich kompetent betreut von Josef und Walter, finanziell beraten von Gerta im Büro und lukul­lisch verwöhnt von Paula Püchner, wurden die Kunden über das rein Geschäft­liche hinaus umsorgt und es ent­standen lang­jährige Freund­schaften zwischen den Musikern und der Püchner-Familie. Walter Püchner hatte 1963 die Meister­prüfung im Holz­blas­instrumente­bau in Koblenz abgelegt, und 1967 wurde die Firma in eine offenen Handels­gesellschaft mit Josef, Walter und Gerta Püchner als Gesell­schafter umgewandelt. Der Betrieb ging mehr und mehr in die Hände der jüngeren Generation über, aber Josef Püchner war noch bis ins hohe Alter täglich schon früh­morgens in der Werk­statt anzutreffen. Am 4. Juli 1988 verstarb er im Alter von 91 Jahren.

 

Die vierte Generation

1988 wurde die „J. Püchner Spezial Holz­blas­instrumente­bau GmbH“ gegründet, in die als vierte Püchner-Generation die Kinder von Walter Püchner, Gabriele und Gerald, als Gesell­schafter eintraten. Gabriele Püchner absolvierte nach dem Abitur ein Klavier­studium an der Akademie für Ton­kunst in Darmstadt und studierte Oboe. Nach Examen und Lehrauftrag arbeitet sie seit 1983 in der Geschäfts­führung mit. Gerald Püchner betreibt zusammen mit seinem Vater die Modell­pflege, nachdem er seine Lehre zum Holz­blas­instrumenten­macher ab­geschlossen und 1992 in München die Meister­prüfung abgelegt hat.

Auch Vorträge über Holz­blas­instrumente gehören seit etlichen Jahren zum Wirkungs­feld von Walter und nun auch Gerald Püchner. Prak­tische Tipps, wie Holz­blas­instrumente in Selbst­hilfe optimal funktions­tüchtig gehalten werden, gibt Püchner auf Symposien und in Hoch­schulen im In- und Ausland gerne weiter.

 

Qualität, fachliches Können und Erfahrung

Heute sind in der Firma rund 30 Mit­ar­beiter tätig. Viele gehören dem Hause Püchner seit langem an, einige sogar mehr als 35 Jahre. „All unsere Erfolge fußen auf Qualität, fach­lichem Können und Erfahrung. Diese Leistungen kann man nur schaffen und auf­recht­erhalten, wenn man über eine Belegschaft voller Verantwortungs­bewußtsein, Engagement und Erfahrung verfügt,“ ist sich Walter Püchner bewußt. Immer wieder in der Püch­nerschen Geschichte war der Ideen­austausch mit Holz­bläsern Aus­löser für neue Ent­wicklungen. Enge Zusammen­arbeit mit führenden Bläsern verknüpft mit bester hand­werk­licher Qualität ist darum firmen­philoso­phische Grund­lage und Rezeptur auch für das beginnende zweite Jahr­hundert.

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